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Ein ganz normaler Tag

Ein ganz normaler Tag hier in Aix-en-Provence beginnt für mich recht früh. Um 7.00 Uhr klingelt mich mein Handy aus dem Bett. Duschen, Zähneputzen, Fenster öffnen, Bett machen und mein Müesli aus Haferflocken, Joghurt und Milch anrichten. Dazu einen Apfel klein schneiden, einen Tee anbrühen und kurz die Nachrichten checken. Ganz schnell das Geschirr waschen und dann die Tasche schnappen und zum Markt laufen. Ich brauche Gemüse und Salat für heute. Weil der Markt um 13.00 Uhr fertig ist, kann ich nicht nach der Schule einkaufen. Oder auf jeden Fall nicht auf dem Markt. Heute habe ich es sogar zum Bäcker und in die Metzgerei geschafft. 

Meine Schulsachen hatte ich am Abend vorher schon gepackt, also war ich fix fertig für den Schulweg. Ich brauche ca. 25 Minuten von der Wohnung zum Schulhaus. Das geht gut, ich habe damit schon einen Teil meines täglichen "Sportprogrammes" erledigt. 

In der Schule haben wir zwei Lehrerinnen, welche sich täglich abwechseln. Zwei junge Frauen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund und ganz unterschiedlicher Art, den Unterricht zu gestalten. Die eine legt mehr Wert auf gepflegte Sprache und korrekte Grammatik, die andere legt viel Wert auf den Gebrauch der Sprache, auch wenn es manchmal etwas holprig daher kommt. Natürlich finde ich die "Plauder-Tage" etwas weniger anstrengend :-).  Allerdings muss ich dafür einen 15 minütigen freien Vortrag vorbereiten, was mir schon etwas Sorgen macht. 

Nach der Schule spazieren wir jeweils gemütlich durch den angrenzenden Park und weiter der Hauptstrasse entlang zurück zur Altstadt. Wenn ich noch was brauche gibt es viele Geschäfte in den kleinen Gassen.

Zu Hause angekommen gibt es etwas zu Essen und dann machen wir uns wieder auf, die Stadt und die nahe Umgebung zu erkunden. Heute haben wir zwei Parks im südlichen Teil der Stadt besucht. Die Parks sind alle recht klein, sind im Plan aber als grosse Parks aufgeführt. So sind halt die Ansichten verschieden. Direkt hinter dem bekannten Hotel Roi René gibt es mehrere Petanque-Bahnen. Natürlich wird überall eifrig und mit Hingabe gespielt. Alles alte weisse Männer!

Unsere Neugier und unsere Kommentare haben sie etwas irritiert. Sei's drum.

Den Parc de la Colline de Cuques mussten wir allerdings ziemlich suchen. Haben es aber dann doch noch geschafft. Das ist ein 2,5 Hektar grosses Gelände am und auf dem Berg und er ist in mehrere Etagen gegliedert mit vielen Sitzgelegenheiten, Grünflächen zwischen den alten Bäumen und mehreren Kinder Spielplätzen. Auch hier haben wir, neben Liebespärchen, Familien mit Kindern, Seniorinnen mit Hund und jungen Leuten mit Laptops Leute mit Petanque-Kugeln getroffen. Petanque kann man überall spielen, man muss nur seine drei Kugeln dabei haben. Und die scheinen hier die Leute alle in den Taschen mitzuschleppen. 

Nach dem Bierchen an der Sonne war es Zeit für Hausaufgaben und dann schon  Zeit für Abendessen. Beim Metzger hatte ich wunderbare Koteletten gekauft. Das stellte sich aber als ganz schlechte Idee heraus. In dieser kleinen Wohnung kann man keine fetten Koteletts braten! Den Geruch bringt man fast nicht mehr los. Das Fleisch, das Gemüse und der Tomatensalat waren ja vom Feinsten aber wir haben beschlossen, hier in der Wohnung nur vegetarisch zu kochen und für Fisch und Fleisch ins Restaurant zu gehen. 

Hier in der Altstadt gibt es ganz viele Restaurants. Fast alles sind Italiener. Das ist hier à la mode! Sushi gibt es auch noch und einen Libanesen habe ich schon gesehen. Aber so richtige französische Küche ist mir noch nicht vor die Augen gekommen. Wir werden sehen!

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Lotti Reifer (Freitag, 07 April 2023 15:49)

    Wunderbare Fotos und dein Bericht. Grüessli Lotti