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Kirkenes, Wendepunkt der Seereise

Kirkenes ist der nördlichste Hafen, den die Postboote anfahren. Die Stadt ist Verwaltungssitz der Kommune Sor-Varanger und liegt am Varangerfjord. Mehr als 15% der ca. 3500 Einwohner kommt aus dem Ausland. Die Strassennamen sind sehr oft zwei- bis dreisprachig angeschrieben, in norwegisch, russisch und finnisch. Die Entfernung zur russischen Grenze beträgt nur 10 Km und zur Grenze von Finnland ca. 35 Km. Von April 2010 bis Februar 2022 durften Russen und Norweger, welche in einer 30-KM-Zohne wohnen, visafrei hin und her reisen. Die Menschen haben hüben und drüben gearbeitet, eingekauft und gelebt. Seit Corona ist das Leben jedoch viel schwieriger geworden und die Grenze zu Russland ist zwar theoretisch für die Anwohner*innen noch offen, kann aber spätestens seit dem Ukraine Krieg nicht mehr benutzt werden. Dabei gibt es ein Kriegsdenkmal und die Leute aus Kirkenes und Umgebung waren den russischen Soldaten sehr dankbar, dass sie sie während des Krieges gut behandelt und von den Deutschen "befreit" haben. Nach Abzug der Deutschen war Kirkenes fast vollständig zerstört und die Leute lebten zum Teil über Monate im stillgelegten Bergwerk. Der Guide, welcher den Ausflug zur Grenze leitete, war als Kind selber davon betroffen und das Grauen von damals kann man in seiner Stimme auch heute noch hören. 

  

 

Kirkenes entstand als ein Verschiffungshafen für Eisenerz. Bis 1996 lebten die meisten Einwohner vom Abbau des Eisenerzes. Heute ist, gemäss Aussagen unseres Guides, vor allem der Dienstleistungssektor und auch noch Fischfang der Haupterwerb für die Bevölkerung. 

 

 

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